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Tips, Tricks, Info Fakes & Franken - Tips zum Kauf einer Vintage-RADO: #Allgemein: Beim Kauf einer Vintage Uhr sollte man immer sehr besonnen, kritisch und aufmerksam vorgehen. Besonders vorsichtig sollte man beim Kauf einer Vintage RADO sein. Der Markt für Vintage RADOs ist überschwemmt mit unzähligen sog. "Franken-RADOs", die oft kaum von authentischen Modellen zu unterscheiden sind. Ca. ab den späten 1970ern sind auch immer mehr Fakes auf dem Markt, mehr oder weniger billig gemachte Imitationen, die entweder für relativ wenig Geld zu haben sind oder gar in betrügerischer Absicht als Originale verkauft werden. Anfangs waren solche Fake RADOs noch relativ leicht zu erkennen. Mittlerweile sind diese Fakes zum Teil so "gut", dass sie ohne ein originales Vergleichsmodell oder Öffnen der Uhr kaum noch zu erkennen sind. Tags, Verpackungen und Papiere werden gleich mitgefälscht. Sobald eine solche Uhr einmal geöffnet ist, hört die Ähnlichkeit dann natürlich auf - billigste Automatik- oder Quartzwerke aus China tun darin ihren Dienst. Und das beim Original kratzfeste Glas und/oder Gehäuse besitzt diese Eigenschaft natürlich auch nicht - bereits nach kurzer Zeit zeigen sich deutliche Tragespuren. In Deutschland und vielen anderen Ländern ist der gewerbliche und auch private Verkauf solcher Raubkopien ohnehin aus gutem Grund gesetzlich verboten. Es gibt aber ein paar einfache Regeln, die einen vor Fehlkäufen bewahren können:
Die nachfolgenden Informationen bieten ebenfalls Anhaltspunkte, um die Authentizität einer Vintage RADO zu überprüfen:
# Franken-RADOs: Die meisten Leute kennen Mary Shelleys Story von Dr. Frankenstein, dem verrückten Wissenschaftler, der aus Leichenteilen ein neues Lebewesen erschuf. Als "Franken-RADO" bezeichnet man RADOs, die aus Einzelteilen defekter originaler Uhren, oft auch verschiedener Modelle, neu zusammengebaut wurden. Häufig sind stark verkratzte Gehäuseteile bis zur Unkenntlichkeit geschliffen und /oder poliert worden. Zifferblätter sind oft neu lackiert/bedruckt, meist unkorrekt und oft mit falschen Modellnamen. Oder man baut gut erhaltene Zifferblätter einfach in Gehäuse anderer Modelle ein. Die Uhrwerke sind oft ganz ersetzt oder aus Teilen defekter Uhrwerke zusammengebaut. Für echte Vintage-Liebhaber und Sammler sind solche Uhren uninteressant, Authenzität ist höchstes Gebot. Mit den stark steigenden Preisen für Vintage-Rados in den letzten 20 Jahren ist das ein interessantes Geschäftsmodell geworden. Gerade Fernost war und ist für RADO ein starker Absatzmarkt, daher gibt es dort auch jede Menge defekter, abgetragener Uhren - oder das, was noch von ihnen übrig ist. Die Arbeitskosten für Uhrmacher und Mechaniker sind im Vergleich zu Europa, USA oder anderen Industrieländern verschwindend gering. Und so werden jede Menge "Franken-RADOs" produziert und über globale Marktplattformen wie Ebay u.a. für viel Geld angeboten oder auch an Zwischenhändler verkauft, die sie dann im eigenen Land mit gutem Gewinn wieiterverkaufen. Wenn eine solche Uhr dann mal reklamiert wird, kauft sie der Nächste. Für den Laien sind solche Uhren oft kaum zu erkennen und die riesige Modellvielfalt der Marke RADO macht es nicht einfacher, sich hier einen Überblick zu verschaffen. Manche Käufer bemerken nie, dass sie keine authentische RADO gekauft haben, manche merken erst nach dem Kauf, dass mit ihrer Uhr etwas nicht stimmt. Entweder ist es ihnen dann egal, oder sie versuchen, sie ohne größere Verluste schnell weiterzuverkaufen. Hier ist mal ein Beispiel einer typischen "Franken-RADO": 1.2.3. Auf den ersten Blick sieht diese RADO Ocean Star 999 doch gar nicht schlecht aus. Bloss - eine RADO Ocean Star 999 hat es nie gegeben. Ocean Star ist ein Modell von Mido. Beim Bedrucken des neu gemachten Zifferblatts hat man schlicht und einfach den falschen Druckstempel benutzt (der RADO-Schriftzug und die Ziffern "999" der Modellbezeichnung sind aus Metall und aufgesetzt). In Wirklichkeit handelt es sich nämlich um eine RADO Starliner 999 aus der Mitte der 1960er Jahre.
1.2.3.
Auch meine erste RADO war eine "Franken-RADO" - und ich besitze sie heute noch. Der Kauf ist allerdings schon viele Jahre her und damals hatte ich schlicht und einfach keine Ahnung. Vintage RADOs waren damals auf Ebay zum Teil noch für 20 - 30 € zu ersteigern. Mittlerweile haben sich zwei Originale dazugesellt. 1. 2. Meine RADO Starliner (1.) war in Wirklichkeit eine Spherematic (2.) mit neu gemachtem und falsch bedrucktem Zifferblatt. Heute würden mich schon allein das mattschwarze Zifferblatt und die bescheidene Druckqualität von Markennamen und "Swiss Made" stutzig machen. Bis auf die zu große Krone war aber der Rest, einschließlich dem Automatikwerk, einem AS 1701, immerhin original und in gutem Zustand.
# Uhrglas: Echte RADO-Uhrgläser aus Acryl/Plexi tragen in der Mitte das kleine Ankerlogo, ca. 1960er bis Mitte der 1970er (es gibt Ausnahmen).
# Krone: Seit ca. Mitte der 1950er Jahre sind fast alle RADO-Kronen signiert.
Signierte Rado-Kronen: Seit ca. Mitte der 1950er mit verschiedenen "R"-Signaturen (erst kursiv, dann gerade, dann mit Serifen), ab 1957 mit dem Anker-Logo. Wahrscheinlich aufgrund eines hohen Lagerbestands gab es eine längere Übergangszeit mit beiden Versionen, vermutlich bis Mitte der 1960er.
# Gehäuseboden: Fast alle Rado-Böden ab 1957 sind signiert, fast immer ist eine Referenznummer darauf, z.B. 12345 (1957 - 1971) oder 123.4567.8 (ab 1972), manchmal auch der Modellname. Das sollte zum Zifferblatt passen. Leider gibt es kein vollständiges Verzeichnis dieser Referenznummern, viele lassen sich aber im vintage RADO-Forum erfragen.
990 De Luxe: Zifferblatt und Boden passen zusammen (Referenznr. 11860 ist auch korrekt).
# Uhrwerk/Movement: Fast alle RADO Uhrwerke bzw. alle RADO Uhrwerke ab 1957 sind signiert, alle Brücken und Teile sollten etwa den gleichen Alterungszustand und eine gleiche Farbe haben(Ausnahme: Manche Werke Ende der 1950er, Anfang 1960er sind bicolor, gold/silbern). Ansonsten sind entweder Teile erneuert worden oder das Uhrwerk wurde aus Teilen zusammengebaut.
Bei diesem AS 1858 wurde z.B. die Automatikbrücke(unter dem Rotor) getauscht(silbern statt golden) und die Unruhbrücke ersetzt(andere Goldfarbe).
RADO-Infos: # Tabelle 8-stellige Rado Referenznummer: Ab ca. Mitte der 1950er wurden fünfstellige Referenznummern eingeführt. Ab 1972/73 wurden statt der alten Referenznummern(12345) neue achtstellige(123.4567.8) eingeführt. >>>Die ersten drei Stellen(123.xxxx.x) zeigen das Kaliber des Uhrwerks an:
Mehr Information zu einzelnen Uhrwerken hier, in Dr. Ranffts Uhrwerkverzeichnis/Movement Register oder in Christoph Lorenz Register
>>>Die nächsten 4 Stellen(xxx.4567.x) beschreiben das Modell
>>>Die letzte Stelle(xxx.xxxx.8) beschreibt das Gehäusematerial:
RADOs mit echtem Goldgehäuse tragen eine Goldpunze. # Anker-Logo - beweglich oder nicht?
Bewegliches Anker-Logo: Auf RADOs mit Automatik und elektromechanischem Werk
# Geschichte der RADO-Logos: > ? - 1950: Alter Serifen-Schriftzug > Auch bekannt vor 1950: Rado-Schriftzug in Schreibschrift kursiv auf dem Zifferblatt > 1950 - 1957: "R-Linien"-Logo, Schriftzug kursiv > 1957 - heute/today: Anker-Logo, Serifen-Schriftzug
Vom Anfang 1937 bis 1950 wurde eine Logoschrift mit Serifen benutzt, ähnlich der aktuellen: 1957 gaben Schlup & Co die Marke Exacto auf und konzentrierten sich auf die Marke Rado. Das ursprüngliche Logo wurde modifiziert und ersetzte das "R-Linien-Logo". Das gedruckte oder feste Anker Logo verwendete man dann für handaufgezogene Modelle: Lagerbestände an Teilen wurden aufgebraucht, daher gab es innerhalb einer Übergangsperiode sowohl alte als auch neue Logos sowie seltene Mischformen: Extrem selten: Kombination "R-Linien"-Logo mit beweglichem Anker-Logo bei einer Automatik aus 14 kt Gold (Jubilar):
Genauso selten zu sehen: Kombination "R-Linien"-Logo mit statischem Anker Logo bei einer handaufgezogenen De Luxe: Absolute Rarität, alles original - Zeitreise mit einer Uhr: 14 kt Gold Ref. 11568: Zifferblatt altes RADO-Logo vor 1950, Boden "R-Linien"-Logo und Uhrwerk (AS 1580) mit neuem Logo und Anker:
# Seepferdchen-Logo: 1957 - heute, Seepferdchen-Logo später auch mit 3 Seepferdchen
# Bewegliches Anker Logo Bild: Bewegliches Anker-Logo, Lagerstein Technische Zeichnung: Drei Ausführungen des roten beweglichen Anker-Logos (aus der Patentanmeldung). Das bewegliche Anker-Logo wurde ab 1958 für Uhren mit automatischem Aufzug verwendet. Laut Patentschrift ist das bewegliche Anker-Logo nicht nur einfach ein Gimmick, sondern es erfüllt die Funktion eines Service-Indikators für das Uhrwerk: Wenn das Öl im Lager des beweglichen Anker-Logos verbraucht ist und der Anker nicht mehr frei dreht, dann ist auch das Öl im Uhrwerk verbraucht und es benötigt einen Service. Bis ca. Mitte/Ende der 1960er war die bewegliche, rote, runde Plattform, auf der der kleine Anker befestigt ist, aus einem synthetischen Rubin, wie die Lagersteine des Uhrwerks. Später bestand die Plattform aus lackiertem Blech. Bild: Bewegliches Anker-Logo, Lagerstein Innenseite Zifferblatt
# Bajonettboden
Technische Zeichnung: Von Rado Ende 1950er bis Ende 1960er verwendeter Bajonettboden (aus der Patentanmeldung) Bild: Frühe Version des Bajonettbodens (Patent angemeldet) Bei der endgültigen Version greifen dann aber drei statt zwei Nocken (wie in der technischen Zeichnung) in die dazugehörige Kulisse im Gehäuse, um den Boden zu fixieren. Ende der 1960er wechselte man zu geschraubten Böden, diese tragen dann drei statt zuvor zwei Seepferdchen. ACHTUNG! Der Bajonettboden darf beim Öffnen/Schließen nur um 30° gedreht werden. ACHTUNG!
Bajonettböden - gewölbt, gerade, später achteckig # RADO DiaStar Info "scratchproof": ab c a,b +c: ©John Patterson
# Anleitung: Einstellen von Tag und Datum, RADO Daymaster:
# Aktuelle Anleitung von RADO, aktueller Katalog Anleitung Download-Link(pdf) von der offiziellen RADO Seite Download-Link(pdf) from the official RADO HP Aktueller Katalog Download-Link(pdf) von der offiziellen RADO Seite Download-Link(pdf) from the official RADO HP
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